Pressemitteilung:
Großer Erfolg
der Proteste
gegen den
Flächennutzungsplan
Klimaentscheid Duisburg: Großer Erfolg der Proteste gegen den Flächennutzungsplan
Im Jahr 2023 hat die Verwaltung der Stadt Duisburg den Entwurf eines neuen Flächennutzungsplans vorgelegt. Dieser Entwurf wurde vom Rat der Stadt mehrheitlich beschlossen und dann – wie
gesetzlich vorgeschrieben – für acht Wochen offengelegt. In dieser Zeit konnten Naturschutzverbände sowie Bürgerinnen und Bürger Einsprüche gegen die Pläne formulieren.
Aufgrund der gravierenden, negativen Einschnitte für Grün- und Freiflächen, Ackerflächen und Waldareale wurden insgesamt 651 Stellungnahmen bei der Stadt abgegeben (s. Webseite der Stadt
Duisburg). Das hatte Konsequenzen: Dank der Einsprüche bleibt der Uniwald in Neudorf unangetastet und wird für die Zukunft als Waldfläche festgeschrieben. Ebenso haben die Proteste das Waldstück an
der Regattabahn gerettet, es steht nun nicht mehr als Areal für weitere Sportstätten zur Verfügung. In der sowieso schon waldarmen Kommune Duisburg konnten die vielen Einsprüche die weitere
Reduzierung des Waldbestandes verhindern.
Ein weiterer großer Erfolg der Proteste ist die Herausnahme von sieben Wohnbauflächen, die in der freien Landschaft geplant waren: z.B. bleibt das Areal der alten Baumschule in Trompet
vollständig erhalten. Durch die Streichung der sieben Wohnbauprojekte wurden etliche Hektar landwirtschaftlicher Flächen und unversiegelte Grünflächen gerettet. Das ist ein großer Erfolg, für die
Natur und für die Menschen in dieser Stadt!
Dazu Antje Ahlbrecht von den Parents for Future: „Es hat sich gelohnt, dass der Klimaentscheid die Bürgerinnen und Bürger intensiv über die ihnen zustehenden Mitspracherechte bei der Planung der
Stadt informiert hat und sie aufgefordert hat, diese zu nutzen. So konnten wir der Verwaltung und den Parteien klar machen, dass diese Pläne in großen Teilen der Bevölkerung auf Ablehnung
stoßen.“
Am 10.6.24 kommt der überarbeitete Entwurf des Flächennutzungsplans zum Beschluss in den Rat der Stadt. In diesem neuen Entwurf finden sich trotz der Verbesserungen weiterhin Projekte, die aus
Sicht des Natur- und Klimaschutzes nicht akzeptabel sind.
Dazu zählt z.B. das Rahmerbuschfeld – ein Landschaftsschutzgebiet, das ein europarechtlich geschütztes FFH-Gebiet, die Überanger Mark, – vor heranrückender Bebauung schützen soll, und nun selber
vollständig bebaut werden wird. Weiteres Beispiel: Obwohl sich die Stadt gegen die umfangreiche Auskiesung in Duisburg-Homberg ausgesprochen hat, wurde sie nicht aus dem Entwurf gestrichen oder Klage
dagegen erhoben. Ebenso fehlt weiterhin völlig das Thema Klimafolgenanpassung. Also z.B. Waldvermehrung, Entsiegelung, Begrünung bleiben völlig unberücksichtigt.
Kerstin Ciesla vom BUND Duisburg: „In der erneuten Offenlage, deren Zeitpunkt wir noch nicht kennen, ist nur gegen die wenigen veränderten Projekte eine Einwendung möglich. Die Bürgerinnen und
Bürger müssen sich jetzt an die politischen Vertreterinnen und Vertreter in den Bezirksvertretungen und im Rat der Stadt wenden. Sie müssen ihnen klarmachen, dass sie mit etlichen Plänen nicht
einverstanden sind. Und sie müssen klarmachen, dass ein Festhalten an diesen Planungen Konsequenzen für die Kommunalwahl 2025 haben wird.“
Der Klimaentscheid wird in den nächsten Monaten wieder informieren, welche Projekte kritisch zu sehen sind und Unterstützung für Proteste anbieten. Auf der Webseite klimaentscheid-duisburg.de
werden laufend aktuelle Informationen bereitgestellt.