Bürgerverein Wedau / Bissingheim 1972 e.V.
Bürgerverein Wedau / Bissingheim 1972 e.V.

Artikel vom 09.05.2022 in der WAZ

 

Da bitte:

Holger Kühnen, Bernd Piplack, Wolfgang Gebhard und Rudi Grittner (von links) vom Bürgerverein Wedau/Bissingheim

 

wollen zwei

 

Haltepunkte an der Ratinger Weststrecke in Duisburgs Prestigeprojekt 6-Seen-Wedau.

Foto: STEFAN AREND / FUNKE Foto Services

 

Ein Bürgerverein will zwei Bahnhaltestellen statt nur einer fürs Neubaugebiet 6-Seen-Wedau. Wie den Duisburgern und Düsseldorfern helfen könnten.

 

„Wir sprechen hier von circa 31.000 Menschen“, sagt Bernd Piplack vom Bürgerverein Wedau/Bissingheim und blickt von der Wedauer Brücke auf die Brache, die einmal Duisburgs prestigeträchtigstes Bauprojekt 6-Seen-Wedau werden soll. Neue Duisburger, Studenten im Campus Nord und Uni-Angestellte werden die Fläche dann bevölkern, doch der Bürgerverein sorgt sich vor allem darum, wie die Menschen hin und wieder wegkommen.

Denn den aktuellen Plänen nach ist eine Bahnhaltestelle vorgesehen. Sie wird zur Ratinger Weststrecke gehören, deren Reaktivierung als sichere Sache gilt. Doch der geplante Ort der neuen Haltestelle stößt dem Bürgerverein und nach Aussagen des Vereins auch vielen Wedauern und Bissingheimern, sauer auf.

 

Duisburger Bürgerverein: Zwei Haltestellen würden allen helfen

 

Denn die Haltestelle soll auf der Höhe des Worringer Wegs gebaut werden. Für Bernd Piplack eine denkbar ungünstige Stelle: „Die Haltestelle liegt dann neben dem Nahversorgungszentrum. Die südlichste Wohnbebauung ist gute zwei Kilometer entfernt, und der neue Uni-Campus ist auch weit weg.“ So weit, dass die Leute dann doch lieber aufs Auto ausweichen, vermutet der Bürgerverein.

Deswegen macht der Verein einen Alternativvorschlag. Genauer gesagt sogar zwei Vorschläge, denn die Mitglieder sehen eine Haltestelle weiter nördlich direkt am Uni-Campus und eine weiter südlich im Wohngebiet von 6-Seen-Wedau als bessere Lösung. Vor allem die südliche Haltestelle, die der Idee des Vereins nach auf der Höhe der Bissingheimer Straße „Am Brunnen“ liegen würde, würde nicht nur den Studenten und Neuduisburgern zugutekommen, sondern auch den Bissingheimern und Wedauern.

Neue Planung soll Duisburgern auf lange Sicht nützen

 

Soweit die Theorie. In der Realität stehen den zwei Haltestellen einige Hindernisse im Weg. „Wir sind seit fünf Jahren an dem Thema dran“, erinnert sich Bürgerverein-Vorsitzender Wolfgang Gebhard, „und bis jetzt haben wir vom zuständigen VRR, der Bahn und Politikern entweder keine oder sehr ausweichende Antworten auf unser Gesuch bekommen.“ Einen besonderen Nackenschlag setze es erst kürzlich, als ein erneutes Nachhaken beim VRR eine ziemlich deutliche Absage nach sich zog: Die Planungen seien abgeschlossen, eine Umplanung würde Zeit und Geld kosten.

 

Dort wo das Loch in der Schallschutzmauer zu erkennen ist, wünscht sich ein Duisburger Bürgerverein eine der beiden Haltestellen des Regionalexpresses auf der Ratinger Weststrecke in 6-Seen-Wedau. 

Außerdem, auch das schreibt der VRR, würden zwei Haltestellen statt bloß einer den geplanten Regionalexpress auf der Weststrecke ausbremsen – schließlich müsste er zweimal halten. Doch das lässt der Bürgerverein nicht gelten. „Ob man jetzt zwei Minuten früher oder später in Düsseldorf ist, spielt doch keine Rolle. Wir würden uns eine langfristig gute Planung wünschen, die neuen und alteingesessenen Duisburgern auf viele Jahre hin nützt“, sagt Rudi Grittner vom Bürgerverein.

Duisburger Bürgerverein fordert Einsatz von Lokalpolitikern

Der Bürgerverein vermutet, aber auch finanzielle Interessen hinter der Absage für die zwei Haltestellen – denn die südliche Haltestelle würde dann im Wohngebiet liegen. „Und wo ein Bahnhof ist, kann man kein Wohneigentum verkaufen“, seufzt Bernd Piplack. Auch deshalb hoffen die Bissingheimer und Wedauer auf den Einsatz ihrer Lokalpolitiker für die Zwei-Haltestellen-Lösung. Denn, da ist sich der Bürgerverein sicher: Zwei Haltestellen würden nicht nur den Duisburgern in Wedau und Bissingheim das Leben leichter, sondern Düsseldorfern den Hauskauf in 6-Seen-Wedau schmackhafter machen.

>> BÜRGERVEREIN FÜHRT UMFANGREICHE CHRONIK

  • Der Bürgerverein Wedau/Bissingheim hat die komplette Saga zum Haltestellenthema auf seiner Homepage buergerverein-wedau-bissingheim.de ausführlich aufgeführt.
  • Dort gibt es unter anderem die jüngste Antwort des VRR, aber auch Antworten von Oberbürgermeister Sören Link (SPD) und verschiedenen Ministerien zu lesen.

Jonas Schlömer

Artikel vom 30.09.2021 in der WAZ

Foto: Hans Blossey / www.blossey.eu

6-Seen-Wedau und Wedau-Nord sollen an die Ratinger Weststrecke angebunden werden – ein Duisburger Bürgerverein fordert dafür zwei statt der geplanten einen Haltestelle.

Im Bereich 6-Seen-Wedau soll die Ratinger Weststrecke zwei statt einer Haltestelle bekommen. Das fordert der Bürgerverein Wedau/Bissingheim.

Zwei Haltepunkte der Ratinger Weststrecke für das Neubaugebiet 6-Seen-Wedau: Diese Forderung erneuert der Bürgerverein Wedau/Bissingheim. In einem Schreiben wendet er sich dazu unter anderem an NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst.

„Die gegenwärtige Planung mit einem Haltepunkt verhindert eine kluge und einfache Mobilität“, sagt Wolfgang Gebhard, Vorsitzender des Bürgervereins. Die kürzlich von Gebag-Chef Bernd Wortmeyer vorgestellte Idee, den Campus der Universität Duisburg-Essen auf der Fläche Wedau-Nord mit Hilfe von Shuttle-Bussen anzubinden, kritisiert Gebhard. Das sei „auf Jahrzehnte gerechnet eine erhebliche Umweltbelastung“ und stehe „in keinem Verhältnis zu den Kosten einer einmaligen Einrichtung eines zweiten Haltepunktes“.

 

Der Rahmenplan für das Neubaugebiet setze eine nachhaltige Mobilitätsveränderung voraus. Dafür seien zwei Haltepunkte statt einem die Lösung, sobald die Ratinger Weststrecke für den Zugverkehr wieder in Betrieb genommen wird. Die Klimaziele in der Zukunft zu erreichen, setze voraus, nicht den Individualverkehr zu fördern, sondern vorrangig den Öffentlichen Nahverkehr inklusive Schienenverkehr.

Für 6-Seen-Wedau werden bis zu 3500 neue Häuser und Wohnungen gebaut

Im Rahmen von 6-Seen-Wedau entstehen 3000 bis 3500 neue Häuser und Wohnungen. Direkt angrenzend auf dem Campus Wedau-Nord sollen einst tausende Studenten und Studentinnen lernen, dazu kommen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der UDE, außerdem von Zulieferern und weiteren Firmen.

 

Schon in der Vergangenheit hat der Bürgerverein Wedau/Bissingheim sich für zwei Haltepunkte der Ratinger Weststrecke in Duisburg statt wie geplant einem ausgesprochen und sich dazu unter anderem gewandt an VRR, DB Netze und das Verkehrsministerium. „Die Antworten waren meist abwartend positiv“, sagt der BV-Vorsitzende Wolfgang Gebhard.

WAZ vom 03.06.2020

Verkehrskollaps wegen „6 Seen Wedau“ befürchtet.                     Marius Fuhrmann vom 02.04.2020

10.000 Autos mehr sagt das Verkehrsgutachten für 6-Seen-Wedau voraus. Viel zu optimistisch, sagt der Bürgerverein Wedau und zählte selber nach.

 

 

Foto: Oliver Müller

10.000 Autos mehr pro Tag im Umkreis von 6-Seen-Wedau, sobald das Neubaugebiet bezogen ist: Das ist die Rechnung der Stadt. Laut Verkehrsgutachten bedeutet das für den Kreisverkehr an der Kreuzung Kalkweg/Wedauer Straße: Die durchschnittliche Wartezeit pro Fahrzeug dürfte sich von derzeit zehn Sekunden auf bis zu 2,5 Minuten in Stoßzeiten erhöhen. Der Bürgerverein Wedau/Bissingheim fürchtet, dass die Zahlen, auf denen diese Rechnung beruht, veraltet sind. Er sagt: Es wird noch viel mehr Verkehr geben. Und rückte deshalb zur Autozählung aus.

 

Das Ergebnis: In einer Stunde passierten rund 1700 Fahrzeuge die den Kreisverkehr. „Die Zahlen, die vor zwei Jahren für das Verkehrskonzept von 6-Seen-Wedau erhoben worden sind, sind heute nicht mehr realistisch“, sagt Wolfgang Gebhard, Vorsitzender des Bürgervereins. „Die Anlieger der Wedauer Straße glauben, dass der Verkehr zugenommen hat – die Autos stauen sich ja jetzt schon bis zur Großenbaumer Allee. Deswegen zählen wir jetzt einmal selber, um realistische Zahlen zu bekommen und Argumente zu haben, mit denen wir die Politik umzustimmen versuchen, das Verkehrskonzept von Sechs-Seen-Wedau zu überdenken.“

Am meisten Autos fahren zu Feierabend durch den Duisburger Kreisverkehr

Neben Gebhard stehen sechs weitere Angehörige des Bürgervereins um den Kreisverkehr herum (die Aktion fand vor den Corona-Einschränkungen statt, siehe Kasten) oder sitzen in ihren Autos. Mit mechanischen Handzählern führen sie Buch darüber, wie viele Autos aus verschiedenen Richtungen in den Kreisverkehr ein- oder aus ihm herausfahren. Etwa 1700 werden es binnen einer Stunde sein. „Die Zahl ist aber nicht repräsentativ“, sagt Gebhard. Deswegen will der Bürgerverein die Aktion nach den Osterferien wiederholen, erneut am späten Nachmittag und für insgesamt zwei Stunden. „Wir haben festgestellt, dass das die Spitzenzeit des Verkehrsaufkommens ist.“

 

Gebhard glaubt, dass die Zahl der passierenden Fahrzeuge mit der Besiedlung des ehemaligen Güterbahnhofs noch zunehmen wird, insbesondere, wenn noch Menschen aus Düsseldorfer Richtung herfahren. Dann sollen es täglich gut 9600 Fahrzeuge zusätzlich sein. „Wenn 6-Seen-Wedau eröffnet wird, haben wir hier das absolute Chaos.“ Hinzu kommen nach Einschätzung der Planer die Lkw, die täglich die Baustelle anfahren. Mehr als 100 könnten es im kommenden Sommer werden. Der Bürgerverein befürchtet zudem eine Zunahme des Verkehrs an warmen Tagen, wenn das halbe Ruhrgebiet nach Abkühlung und Erholung an der Sechs-Seen-Platte sucht.

Autozählung soll zu Änderungen bei Plänen für 6-Seen-Wedau führen

Gebhard hofft, mit der neuen Statistik die Bezirksvertreter überzeugen zu können, die bereits beschlossenen Pläne für 6-Seen-Wedau abzuändern. „Das ist ja noch nicht alles in Stein gemeißelt, bei so einem riesigen Projekt lässt sich bestimmt noch etwas nachbessern“, meint er. „Unser Vorschlag ist, den Verkehr über die Masurenallee und die Bissingheimer Straße zur A3 zu führen.“

 

(Erläuterung der Wegstrecke: Masurenallee ab Strohweg bis zur Lintorfer Brücke, dafür müssten ca. 700m zur Straße ertüchtigt werden, dann weiter über die Bissingheimer Straße bis zur Auffahrt B524 von da in alle Richtungen.)

 

Der Bürgervereinsvorsitzende erläutert: „Das wurde damals mit der Begründung abgelehnt, dass Lkw im Falle eines Staus dort abfahren und durch die Siedlung fahren würden das sehen wir aber nicht so“, so Gebhard. Er plädiert außerdem weiter für einen Bahnhaltepunkt südlich der Haltestelle Wedau. Doch auch für diesen Vorschlag gab es eine Absage laut Bahnflächenentwicklungsgesellschaft ist dafür kein Platz. Die Sorge des Bürgervereins vor einem Verkehrskollaps hat also weiter Bestand.

Von Volker Poley

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Tanja Pickartz

 

Wedau. Rund 100 Auszubildende werden in der Ausbildungswerkstatt ganz in der Nähe des Entenfangs für ihren künftigen Beruf fit gemacht. Das Schulungs- und Trainingszent­rum am südlichen Ende der Masu­renallee liegt zwar durchaus idyl­lisch, wird aber in Zukunft für die Auszubildenden bedeutend schwe­rer zu erreichen sein.

 

„Ein sehr hoher Anteil unserer jungen Mitarbeiter ist auf öffentliche Verkehrs­mittel angewiesen."  Armin Rodenbach, Ausbildungsleiter der Ausbildungswerkstatt

 

Das demonstrierten am Montag Bernd Piplack und Wolfgang Gebhard vom Bürgerverein Wedau-Biss­ingheim und Ausbildungsleiter Ar­min Rodenbach im Rahmen eines Pressetermins. Knackpunkt ist der beschlossene Wegfall der Bahnlinie RB 37, die eher unter der Bezeich­nung „Entenfangexpress" bekannt ist. Danach wird es einen Halte­punkt Entenfang nicht mehr geben, die Strecke der Buslinie 928 wird zwar so modifiziert, dass die bisheri­gen Haltepunkte der Bahn zwischen Bissingheim und der Innenstadt angefahren werden, allerdings wird die bisherige Endhaltestelle Entenfang nicht mehr bedient.

Fahrplanwechsel im Dezember

In Kraft treten wird das neue Konzept mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019. Im wahrsten Sinne „auf der Strecke" bleiben dabei ausgerechnet die Auszubildenden der Bahn. „Ein sehr hoher Anteil unserer jungen Mitarbeiter ist auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, viele davon sind noch minderjährig und können ihren Ausbildungsplatz anders nicht erreichen", schildert Armin Rodenbach die Probleme, vor denen die Bahn Azubis demnächst stehen werden. Bernd Piplack schilderte, welchen Weg die künftigen Bahnmitarbeiter dann auf sich nehmen müssen: „Die Buslinie endet am Dorfplatz, von dort aus müssen die jungen Leute, über die im späteren Verlauf unbeleuchtete Bissinghei­mer Straße bis zu ihrem Ausbil­dungsplatz laufen." Und das sind bis zum DB-Ausbildungszentrum süd­lich der Entenfangbrücke immerhin gut zwei Kilometer, dabei geht es zu Fuß nur über die Straße, einen Geh­weg gibt es da nicht.

Nicht nur Bernd Piplack hält die­sen Zustand für unzumutbar. Der Bürgerverein schlägt vor, den Fahr­plan der Buslinie 928 so zu ändern, dass auch die Ausbildungswerkstatt in Intervallen angefahren wird. Oder mindestens zu Beginn und zum Ende der täglichen Ausbildungszeit. Bernd Piplack: „Da müssen doch Lösungen zu finden sein."

Dabei verweist er auf den aktuel­len Schienenersatzverkehr. Wegen Baumaßnahmen auf der Strecke zum Hauptbahnhof verkehrt derzeit eine Buslinie zwischen der Endhaltestelle Entenfang und dem Haupt­bahnhof. „Das klappt doch, der Bus kann zudem an der Endstation in Höhe der Fahrradbrücke prima wenden." Dass eine praktikable Lö­sung gefunden werden muss, zeigt auch der Umstand, dass demnächst vermehrt externe Unternehmen das Trainingszentrum der Bahn nutzen werden. „Die Teilnehmer werden in Hotels in der Innenstadt unterge­bracht und täglich auf den Weg zu ihrem Ausbildungsplatz auf den ÖPNV angewiesen sein“, erläutert der zweite Vorsitzende des Bürgervereins. Er bezweifelt in diesem Zusammenhang, dass die Partnerfirmen der Bahn diesen eher umständlichen täglichen Weg zum Ausbildungsplatz ihren jungen Mitarbeitern zumuten wollen.

Neues Mittel soll die Kalkweg-Raser ausbremsen – aber nett           Monique de Cleur                                     WAZ vom 24.03.2019

Wolfgang Gebhard und Bernd Piplack (von links) vom Bürgerverein Wedau/Bissingheim bemängeln, dass viele Autofahrer auf dem Kalkweg zu schnell fahren.

Foto: Jory Aranda

 

 

Duisburg-Wedau.   Mehr als die Hälfte der Fahrer auf dem Kalkweg fährt mit über 50 km/h durch die Tempo-30-Zone. Der Bürgerverein hat eine Idee, um das zu ändern.

Seit knapp fünf Monaten weist ein Speed Display am Kalkweg Autofahrer darauf hin, dass von der Wedauer Straße Richtung Sechs-Seen-Platte Tempo 30 gilt. Jetzt liegt die erste Auswertung der Daten vor. Und sie besagt: So mancher Autofahrer missbraucht die ruhige Straße in der 30-Zone als Rennstrecke. Mit 72 km/h düste zum Beispiel im Februar ein Pkw hindurch. Der Bürgerverein Wedau/Bissingheim fordert daher weitere Maßnahmen, um die Straße sicherer zu gestalten – auch für die zahlreichen Schulkinder, die hier entlanglaufen.

Wolfgang Gebhard, Vorsitzender des Bürgervereins, hat den Chip des Speed Displays ausgewertet: „Weit über 50 Prozent fahren über 50." Also fast doppelt so schnell wie erlaubt. Die Lösung, die Gebhard vorschlägt: ein Piktogramm auf der Straße, das deutlich sichtbar auf das Tempolimit hinweist. Gebhard und seinem Stellvertreter Bernd Piplack ist klar, dass ihr Vorschlag sture Raser nicht auf die Bremse treten lassen wird. „Wir appellieren an die, die es gar nicht wissen", sagt Piplack. Und das seien nicht wenige. Der Kalkweg zwischen Wedauer Straße und der Kreuzung mit der Straße Am See und der Neidenburger Straße sei erst seit dem Umbau der Ecke Wedauer Straße /Kalkweg zum Kreisverkehr zum Problem in Sachen Tempolimit geworden, meint man beim Bürgerverein. Vorher habe es Tempo-30-Schilder auf beiden Straßenseiten gegeben, seitdem nur noch rechts. Und: „Die alten Schilder waren größer", so Gebhard.

Um mehr Autofahrer darauf hinzuweisen, dass sie in einer 30er-Zone unterwegs sind, hat der Bürgerverein mit der Bürgerstiftung Duisburg das Speed Display installiert. Allerdings sind dessen Tage gezählt: Die Anzeigen, die Pkw-Fahrer auf freundliche Art daran erinnern sollen, nicht zu schnell zu fahren, wechseln regelmäßig den Standort. „Es ist schon eine Anforderung da", weiß Piplack. Auch deshalb drängt der Bürgerverein auf ein Piktogramm, das auf das geltende Tempo 30 hinweist. Einen Antrag bei der Stadt hat der Bürgerverein vor einigen Wochen gestellt, bisher sei aber noch keine Reaktion erfolgt. Dabei eilt es dem Bürgerverein allmählich mit seinem Anliegen. Denn fahren bisher größtenteils Ortskundige über den Abschnitt des Kalkwegs, wird sich das spätestens mit Beginn der Freibadsaison ändern.

WAZ vom 09.11.2018

     WAZ vom 04.09.2018        Duisburg Wedau

Riesenandrang zum Infoabend des Bürgervereins. Verbesserungsvorschläge: Supermarkt zu weit weg von den Ortszentren. Haltestelle falsch platziert

Mehr Besucher als die Räume fassen konnten. Das Interesse an der Infoveranstaltung des Bürgervereins Wedau-Bissingheim zu 6-Seen-Wedau war riesengroß.                                                                                       Foto Frank Oppitz

Das Wedauer Pfarrheim St. Joseph platzte aus allen Nähten. Rund 150 Interessenten wollten bei der Informationsveranstaltung des Bürgervereins Wedau-Bissingheim über das geplante Neubaugebiet „6 - Seen- Wedau“ dabei sein. Aber Wolfgang Gebhard und seine Mitstreiter wollten nicht nur informieren - das hatten sie in der Vergangenheit bereits des Öfteren getan - sondern die betroffenen Bürger motivieren, ihre Einwände gegen die Planungen bei der Stadt geltend zu machen. Das geht nur noch bis zum 14. September.

Bis zu diesem Termin liegt der Entwurf des Bebauungsplans im Stadthaus und im Bezirksamt Süd aus. Allein schon die Terminierung der gesetzlich vorgeschriebenen Auslegung hat für Gebhard einen faden Beigeschmack: „Das ist doch kein Zufall, die Pläne ausgerechnet in den Sommerferien auszulegen. Jetzt wird die Zeit für Einsprüche knapp.“ Mit der Aufforderung „Ballern Sie die Verwaltung zu“ animierte er die Anwesenden, von ihrem Recht Gebrauch zu machen.

Musterschreiben zum Runterladen

Technische Hilfe bietet der Bürgerverein auch an. Auf seinem Internet-Portal sind Musterschreiben zu den verschiedenen Themen bereitgestellt, die jeder herunterladen kann.

Argumentationshilfe gab es am Freitagabend reichlich. Neben dem Vorsitzenden nahmen auch sein Stellvertreter Bernd Piplack und Vorstandsmitglied Rudi Grittner die Schwachpunkte des vorläufigen Bebauungsplans ins Visier. Und die gibt es nach Meinung der Wedauer nicht zu knapp.

„Der Nahversorger ist zu weit weg von Wedau und Bissingheim.“

So sieht der Bürgerverein den geplanten neuen Haltepunkt im Norden der Siedlung falsch platziert. „Der muss in Höhe der Straßen ‘Am See’ und ‘Am Brunnen’ realisiert werden“, so Wolfgang Gebhard.          

Wolfgang Gebhard vom Bürgerverein (re.) würde manches anders planen. 

Foto: Frank Oppitz

Dort wäre der neue Kleinbahnhof für die Wedauer und Bissingheimer ohne langen Fußmarsch erreichbar und die Anbindung über die dort vorgesehene Brücke problemlos. Zudem könnte dann die Brücke in Höhe der Nordseite des Blauen Sees entfallen, wie der Bürgerverein auf seiner Internetseite vorschlägt.

Die würde aber eigentlich auch zum neuen Nahversorgungszentrum führen, dass südlich der Wedauer Brücke angesiedelt werden soll. Auch dazu hat Gebhard eine klare Meinung: „Der Nahversorger ist zu weit weg von Wedau und Bissingheim.“ Er schlägt vor, in den alten Ortszentren „Convenience Stores“ (Mini-Märkte) vorzusehen, die vom Betreiber des Nahversorgungszentrums eingerichtet werden sollen.

4000 zusätzliche Pkw erwartet

Bernd Piplack hat sich mit der Individualverkehr-Planung beschäftigt: „So führt das zu einem Verkehrschaos.“ Zwei Haupt-Zufahrten zum neuen Wohngebiet sind vorgesehen. Eine Straße führt von der Wedauer Brücke in die neue Siedlung und die andere von der Wedauer Straße (westlich des Bebauungsgebiets) aus.

„Bei 3000 Wohneinheiten muss man mit 4000 zusätzlichen Pkw rechnen, da sind Staus zu den Stoßzeiten auch in den angrenzenden Bereichen programmiert“, meint Piplack. Ambitioniert scheint der Vorschlag des Bürgervereins, den Verkehr - nach Ertüchtigung der betroffenen Straßen - auch in Richtung Süden bis zur A524 fließen zu lassen.

Wedauer befürchten: Im Sommer wird es eng

Auch das Thema „Ruhender Verkehr“ wurde im Rahmen des Infoabends eingehend diskutiert. „Durch die Umgestaltung der südlichen Masurenallee fallen 185 Parkplätze weg“ erläuterte Wolfgang Gebhard vom Bürgerverein. Dadurch entstehe gerade im Sommer zusätzlicher Parkdruck: „Wo sollen die auswärtigen Besucher denn parken?“ Ein Konzept der Planer kann der Bürgerverein nicht erkennen, es wird befürchtet, dass aufgrund mangelnder Parkmöglichkeiten Alt-Wedau auf Kosten der dortigen Anwohner zusätzlich belastet wird.

Der Vorschlag eines Teilnehmers , die Straße „Am See“ zur Einbahnstraße zu erklären und so die Durchfahrt ab der Masurenallee zu verhindern, fand allgemein Zustimmung. Durch diese Maßnahme würden auch die Grundschule und der Kindergarten geschützt.

Zudem befürchten die Wedauer durch den Bau der 15 Meter hohen Lärmschutzwand zwischen dem Neubaugebiet und der Bahntrasse und der „extrem verdichteten“ Bebauung eine Beeinträchtigung der Frischluftschneise.

Besonders die beiden siebengeschossigen, 25 Meter hohen Gebäude in direkter Ufernähe sind dem Bürgerverein ein Dorn im Auge. Er schlägt vor, die Häuserreihe in unmittelbarer See nähe in Terrassenbauweise zu errichten.

Der Bürgerverein schlägt vor, die Masurenallee bis zum Strohweg als Spielstraße auszuweisen. Zudem möchte er einen Teil der Schrebergärten (“als Lärmpuffer“) belassen.

Rudi Grittner machte deutlich, dass die Bürgereingaben erst bei festgestellten Fehlern im Bebauungsplan rechtlich relevant sind. Aber es sei wichtig, Bedenken geltend zu machen: „Das kann nicht einfach beiseitegelegt werden, die müssen sich damit beschäftigen.“

WAZ vom 30.05.2017

Wunschzettel des Bürgervereins Wedau/Bissingheim ist lang

Foto: Hans Blossey

 Marius Furmann

Bürgerverein Wedau/Bissingheim stellt eigenes Konzept für die Bebauung des ehemaligen Rangierbahnhofs vor - darin auch eine bessere Bahnanbindung

Kaum wird der Bebauungsplan für den ehemaligen Rangierbahnhof Wedau/Bissingheim konkreter, kommt Kritik auf. Der Bürgerverein Wedau/Bissingheim fordert Verbesserungen in einigen Punkten.

  • Bahnanbindung

Derzeit soll der Haltepunkt im Norden der geplanten Siedlung eingerichtet werden. Dies bedeute für die Bissingheimer Bürger und die künftigen Bewohner des Neubaugebiets im ungünstigsten Fall Wege von bis zu zwei Kilometern zum nächsten Bahnhof. Besonders für Schulkinder sei dies in der morgendlichen Dunkelheit eine Zumutung. Der Bürgerverein fordert, den Haltepunkt Wedau/Bissingheim in Höhe der Straßen „Am See“ und „Am Brunnen“ einzurichten. Ein weiterer Haltepunkt solle am Kundenservicecenter an der Masurenallee entstehen, sodass die Gewerbegebiete sowie die Wohngebiete einen adäquaten Zugang zum Schienenverkehr haben.

  • Pkw-Verkehr

Der Bürgerverein schätzt, dass bei 3000 Wohneinheiten mindestens 4000 neue Fahrzeuge in den Stadtteil kommen. Laufe der Verkehr nur über die Wedauer Brücke und die Wedauer Straße, sei ein Verkehrskollaps vorprogrammiert. Auch, weil der Durchgangsverkehr die Route nutzen würde.

Stattdessen solle dieser ab dem Strohweg weiter in Richtung Süden bis zum Lintorfer Waldweg laufen, um den Pkw-Verkehr weiter über die Bissingheimer Straße bis zur A 524 zu leiten. Durch diese Maßnahme würden die Wedauer Straße und die Wedauer Brücke erheblich entlastet werden, da ein Großteil des Verkehrs diese direkte Verbindung zur Autobahn nutzen würde.

  • Naherholung und Sportvereine

Durch die geplante Umgestaltung der südlichen Masurenallee fallen 185 Besucherparkplätze der Sechs-Seen-Platte weg. Der Bürgerverein befürchtet, dass auswärtige Fahrer ihre Fahrzeuge in den Seitenstraßen abstellen. Besonders in den Sommermonaten sei dann kein freier Parkplatz mehr zu finden. Bis zum Strohweg solle die Masurenallee nach Vorstellung des Bürgervereins dann als Spielstraße ausgewiesen werden. Dadurch hielte sich die Lärmbelastung in Grenzen und die Liegewiesen und Strand fielen nicht weg. Ein schöner Naherholungsraum bliebe so erhalten.

  • Gärten

Würde die Masurenallee zwischen dem Strohweg und der Straße „Am See“ zur Spielstraße, böte es sich laut Bürgerverein an, einen Teil der Schrebergärten zu erhalten und die erste Häuserreihe in Terrassenbauweise zu gestalten.

Momentan ist geplant, diesen Abschnitt der Masurenallee für den Autoverkehr zu schließen. Auch die Schrebergärten sollen verschwinden.

Der Bürgerverein beklagt, dass die Vereine rund um den Masurensee nicht mehr mit dem Auto anreisen und ihre Boote transportieren könnten. Bliebe die Straße erhalten, sei es möglich, auch den Wegfall einiger Schrebergärten zu verhindern. Die Gärten dienten zusätzlich als Lärmpuffer. Der Bürgerverein glaubt, dass sich auch für diese Gestaltungsvariante Investoren finden ließen.

WAZ vom 16.05.2017

Von Marius Fuhrmann                                                                        Foto; Müller

Neben dem alten Wedauer Bahnhofsgebäude soll ein Pennymarkt gebaut werden, so der Wille des Eigentümers. Die Stadt favorisiert einen Lebensmittelhändler im Neubaugebiet auf dem Gelände des Rangierbahnhofs Wedau.  Der Bürgerverein wünscht sich einen Lebensmittelmarkt neben dem alten Bahnhof Wedau. Doch die Stadt lehnt ab. Sanierung des Gebäudes ist gefährdet

Die Sanierung des alten Wedauer Bahnhofs steht weiterhin vor großen Hürden. Der Eigentümer, die Abbruchfirma Rau-West, knüpft die Baumaßnahme auf dem Gelände an der Bissingheimer Straße nämlich an Bedingungen. Denn die Unternehmensgruppe Gaschler aus dem Allgäu hat mit Rau West ein Vorkaufsrecht für das Gelände neben dem Bahnhofsgebäude vereinbart. Gaschler will allerdings nur dann kaufen, wenn die Firma dort einen Supermarkt bauen kann.

Geht es nach dem Willen des Bürgervereins Wedau/Bissingheim, soll auf der Fläche neben dem Bahnhofsgebäude eine Filiale des Discounters Penny entstehen.

  • Nicht im Nahversorgungskonzept vorgesehen

Der Bedarf sei in jedem Fall gegeben, sagt Bernd Piplack, der stellvertretende Vorsitzende des Bürgervereins: „Dies ist der ideale Standort für einen Nahversorger für alle Menschen in Bissingheim und Wedau. Und auch, wer von der Autobahn abfährt, kann hier noch schnell mal anhalten.“

Der 800 Quadratmeter große Supermarkt solle neben dem ehemaligen Bahnhofsgebäude gebaut werden, so Piplack weiter. Daneben sei ein Parkplatz mit 62 Stellflächen geplant. Die Zufahrt erfolge den Plänen nach von der Bissingheimer Straße. Die Stadt weigere sich jedoch, die Baugenehmigung zu erteilen. „Es heißt, ein Supermarkt sei an dieser Stelle im Nahversorgungskonzept nicht vorgesehen. Der Bedarf ist allerdings da. Binnen eines Jahres könnte hier ein Markt stehen“, sagt Piplack.

  • Sanierung auf der Kippe

„In der neuen Siedlung ist zwar auch ein Nahversorger geplant. Aber bis dieser Supermarkt steht, vergehen sicher noch mindestens sechs, sieben Jahre“, schätzt er. Es könnten auch zehn Jahre daraus werden, spekuliert Piplack. Auch zwei Märkte in Bissingheim hält er für vertretbar: „Konkurrenz belebt das Geschäft.“ Die Stadt sieht dies anders: „Die Ansiedlung eines Nahversorgers außerhalb des geplanten Zentralen Versorgungsbereiches (im Neubaugebiet) würde sowohl die Entwicklung des ZVB als auch die geplante Gesamtentwicklung gefährden“, so ein Stadtsprecher.

Wird der Supermarkt nicht gebaut, steht laut Rau West auch die Sanierung des Bahngebäudes auf der Kippe. Der Kaufvertrag mit der Firma Gaschler kommt nämlich nur zustande, wenn der Markt auch wirklich gebaut werden kann. „Wir haben bereits 250 000 Euro in das Gebäude investiert. Wenn kein neues Geld hereinkommt, kann die Sanierung nicht mehr finanziert werden“, sagt die Geschäftsführung von Rau West.

  • Schandfleck soll endlich verschwinden

„Wir haben auch versucht, einen Termin mit Carsten Tum, dem Baudezernenten der Stadt, auszumachen. Das kam leider nicht zustande“, bedauert Wolfgang Gebhard, der Vorsitzende des Bürgervereins. Ein Schreiben mit einem Bebauungsplan für das Gelände an Oberbürgermeister Sören Link blieb unbeantwortet. Piplack: „Es kann nicht sein, dass man die Bissingheimer derart vernachlässigt.“ Abgesehen davon, geht es darum, endlich den unansehnlichen Schandfleck an der Einfahrt nach Wedau zu sanieren.

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